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LSU Hamburg: Immer größere Anzahl Geschädigter © lassedesignen - Fotolia.com

Klartext Winter

Still ruht der See?

Dies könnte man glauben, da ich lange Zeit nichts mehr über die LSU und Herrn Rathmann schrieb- jedoch weit gefehlt!

”Unter der Wasseroberfläche” werden jedoch für eine größere Anzahl (teilweise internationaler) Mandanten derzeit Anspruchsschreiben gegen die LSU und die für den Fall der Fristversäumung gegen dieses Unternehmen einzureichenden Klagen vorbereitet.

Die LSU hat sich- wie mir ein Mandant mitteilte- zwischenzeitlich wohl wieder bei eBay im Bereich "Kleinanzeigen" etabliert. Ich werde, so sich dies verifizieren lässt, eBay sofort darüber informieren, wer hier Anzeigen schaltet und welche Erfahrungen Kunden auf anderen Plattformen mit diesem Verkäufer machen mussten.

Dass die LSU (und hier speziell Herr Rathmann) Kunden, welche eine Uhr erworben und Zahlung geleistet hatten, hinsichtlich der Lieferung mit einem gewissen Einfallsreichtum vertröstete, ist nun wahrlich nicht mehr völlig neu. Kürzlich erhielt ich jedoch ein Mandat, dessen Sachverhalt als außergewöhnlich bezeichnet werden muss.

Unser Mandant sandte zwei Uhren an die LSU und schloss mit dieser einen Kommissionsvertrag. Nach dessen Inhalt sollte die LSU beide Uhren verkaufen, wofür ihr sodann ein mehr als veritabler Anteil am Kaufpreis (über die exakte Höhe möchte ich mich, da ich diese Prozentzahl schlichtweg für unseriös halte, bewusst ausschweigen) zustand. Nachdem unser Mandant längere Zeit nichts von der Angelegenheit gehört hatte, fragte er nach und wurde (dies nun wiederum schon üblicherweise) vertröstet- schlussendlich war Ulrich Rathmann für ihn gar nicht mehr erreichbar.

Seine vorherige Angabe, die Uhren seien zur Aufbereitung beim Uhrmacher hörte ich bereits im letzten August zum ersten Mal und glaubte sie schon damals nicht. Auch mein Mandant schenkte dieser Aussage keinerlei Vertrauen. Er (und auch ich) sind gespannt, wo sich die beiden Uhren, die unser Mandant über uns nunmehr zurückverlangen wird, tatsächlich befinden und in welchem Zustand sie aktuell sind.

Auch häufen sich Informationen, wonach die Plattform Chrono.24 für die Geschädigten offensichtlich keine Hilfe anbietet. Da wir zwischenzeitlich Mandate bearbeiten, in denen ein Rechtsschutzversicherer das Kostenrisiko eines Gerichtsverfahrens übernimmt, kann möglicherweise dort sehr bald festgestellt werden, ob meine Rechtsauffassung zutrifft, die da lautet:

Wer als Plattformbetreiber Händlern wie die LSU gewähren lässt, obwohl er Kenntnis von deren Geschäftsgebaren hat, muss im Zweifelsfalle demjenigen, der gerade über die Plattform auf einen solchen Händler aufmerksam wurde und einen Schaden erleidet, eben jenen Schaden ersetzen!

Teilen auch Sie mir Ihre Erfahrungen mit der LSU und Herrn Rathmann mit. Ich möchte (so sie einverstanden) als Kolumnist hierüber berichten, was möglicherweise weitere potentielle Opfer dieser Firma vor Schaden bewahrt.

Bis bald

Ihr Michael Winter